Tobacco Harm Reduction

 

Der absolute Rauchstopp ist für die eigene Gesundheit stets die beste Alternative. Doch nicht alle erwachsenen Raucher:innen wollen mit dem Rauchen aufhören. Für sie stellt das Konzept von Tobacco Harm Reduction die nächstbeste Alternative dar.

Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sind unstrittig. Der komplette Verzicht auf den Konsum von Tabak oder Nikotin ist für die eigene Gesundheit stets die beste Alternative. Doch nicht alle Raucher:innen wollen mit dem Rauchen aufhören. Für sie stellt das Konzept der Schadensminderung eine Möglichkeit dar, die mit dem Rauchen herkömmlicher Tabakerzeugnisse assoziierten gesundheitlichen Risiken teilweise deutich zu reduzieren.

Jeder Ansatz einer Risiko- oder Schadensminderung zeichnet sich dadurch aus, dass er (hoch)risikobehaftete Verhaltensweisen wie etwa den Konsum von Drogen, Alkohol oder Tabakerzeugnissen als Teil der individuellen Lebenswirklichkeit anerkennt. Konsument:innen wird mit Verständnis und Mitgefühl begegnet, anstatt sie für ihr Verhalten zu verurteilen, auszugrenzen oder zu bestrafen.

Das Ziel lautet, Betroffenen offen zu begegnen und sie konstruktiv und pragmatisch auf ihrem Weg zu einem Lebenswandel zu begleiten, der vielleicht nicht komplett risikofrei ist, aber deutlich weniger Risiken für ihre Gesundheit birgt.

Ein evidenz-basierter Zugang zur Harm Reduction

 

In Bezug auf tabakbedingte gesundheitliche Schäden bei Raucher:innen zielt das Konzept einer Tobacco Harm Reduction auf die Reduktion der Anzahl gerauchter Zigaretten und/oder den Umstieg auf alternative Produkte mit potenziell deutlich geringeren gesundheitlichen Risiken ab. Letzten Endes sollen Konsument:innen dadurch komplett auf den Konsum von tabak- oder nikotinhaltigen Erzeugnissen verzichten können. 

 

Imperial Brands unterstützt diesen Ansatz ausdrücklich. Wir begrüßen, dass mittlerweile immer mehr Expert:innen aus Wissenschaft und Medizin in Europa und weltweit anerkennen, dass sogenannte neuartige Produkte – zum Beispiel E-Zigaretten als tabakfreie Alternative – eine besondere Rolle bei der Rauchentwöhnung spielen können. Leider bestehen dennoch vielerorts Vorbehalte, die zum Teil auf Unkenntnis und zum Teil auf Missverständnissen beruhen. Diese Vorbehalte möchten wir zu Gunsten Millionen erwachsener Konsument:innen helfen abzubauen.

 

Das gelingt aus unserer Sicht nicht durch emotionale Verbotsdebatten, sondern vor allem durch eine fakten- und evidenzbasierte, lösungsorientierte und medizinisch-wissenschaftliche Diskussion. Nur so können die positiven Potenziale eines Tobacco Harm Reduction-Ansatzes für einzelne Tabakraucher:innen sowie für die Gesamtbevölkerung wirklich ernsthaft ausgeschöpft werden.

 

Das Risikospektrum

 

Für erwachsene Raucher:innen, die nicht mit dem Rauchen aufhören wollen, gibt es bereits Alternativen, die potenziell deutlich weniger schädlich sind. Dazu gehören neben E-Zigaretten auch Tabakerhitzer, moderne Kautabakbeutel oder tabakfreie Nikotinbeutel. Ihnen allen ist gemeinsam, dass ihre Verwendung zwar nicht risikofrei, allerdings potenziell deutlich weniger riskant ist, als das fortgesetzte Rauchen herkömmlicher Tabakprodukte, bei denen Tabak verbrannt wird.

 

Diese Alternativen gilt es, wissenschaftlich und gesundheitspolitisch noch viel stärker in den Fokus zu nehmen.

 

Mehr über das Konzept von Tobacco Harm Reduction erfahren Sie in unserer Infografik

"Beyond Smoke – Was ist Tobacco Harm Reduction?"

Download (PDF)

 

 

Mehr über tabakfreie Nikotinbeutel erfahren Sie in unserem Info-Flyer

"Tabakfreie orale Nikotinbeutel - eine Chance für Tobacco Harm Reduction"

Download (PDF)

 

Hier können Sie unsere Pressemitteilungen zu Tobocco Harm Reduction lesen:

Eine Auswahl an verschiedenen Aromen kann erwachsene Raucherinnen und Raucher beim Übergang von klassischen Tabak- zu neuartigen, potenziell risikoreduzierten Produkten unterstützen. Dr. Thomas Nahde (Foto), Head of Harm Reduction & Engagement bei der Reemtsma-Muttergesellschaft Imperial Brands, erklärt wie.

Der folgende Artikel ist eine übersetzte und bearbeitete Fassung des englischen Beitrags mit dem Titel „The role of flavours in tobacco harm reduction“ auf der Website von Imperial Brands.

In den letzten 20 Jahren haben E-Zigaretten unzähligen erwachsenen Raucherinnen und Rauchern auf der ganzen Welt geholfen, von der klassischen Tabakzigarette wegzukommen – mit enormen potenziellen Vorteilen für ihre Gesundheit.

 

Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen deutet darauf hin, dass die Verfügbarkeit einer Auswahl an verschiedenen Geschmacksrichtungen jenseits vom Tabakgeschmack eine wichtige Rolle dabei gespielt hat. Wichtig, um Verbraucherinnen und Verbraucher davon zu überzeugen, mit dem herkömmlichen Rauchen aufzuhören. Und ebenso wichtig, um nicht wieder damit anzufangen.

 

Zeiten ändern sich

Als die ersten E-Zigaretten gegen Mitte der 2000er-Jahre aufkamen, waren dafür zunächst nur Tabak- und Minzaromen erhältlich. Unsere Marke blu war eine der ersten E-Zigaretten, die bereits damals auf den weltweiten Markt kamen. Doch trotz aller Bemühungen war das anfängliche Interesse der weltweit über eine Milliarde erwachsenen Raucher am Dampfen zu der Zeit noch sehr begrenzt. Viele gaben damals an, dass E-Zigaretten für sie weder ausreichend „befriedigend“ noch „interessant“ waren, um dafür das klassische Rauchen aufzugeben.

 

In den letzten zehn Jahren hat die Zahl der Raucherinnen und Raucher, die E-Zigaretten als eine solche Alternative nutzen, jedoch weltweit stark zugenommen. Zum einen hat sich die gesamte Produktkategorie immens weiterentwickelt. Zum anderen zeigen Untersuchungen, dass gerade die wachsende Auswahl an Geschmacksrichtungen ein wichtiger Katalysator für diesen Trend ist.

 

Fruchtige Aromen sind dabei die mit Abstand beliebtesten.

 

Aromen sind entscheidend

Das zeigt: Aromen sind aus zweierlei Gründen entscheidend. Zum einen, wenn es darum geht, erwachsene Raucherinnen und Raucher nicht nur für die Nutzung von E-Zigaretten und anderen Produkten der nächsten Generation (NGP) überhaupt zu interessieren – dies haben in einer Studie fast 30 % der Befragten angegeben1. Zum anderen sind sie auch wichtig dafür, diese Nutzerinnen und Nutzer bei der Stange zu halten. Haben sich Verwenderinnen und Verwender erst einmal geschmacklich an E-Zigaretten gewöhnt, scheint der Geschmack einer klassischen Tabakzigarette an Attraktivität zu verlieren2.

 

Auch die Art und Weise, wie erwachsene Raucherinnen und Raucher Aromen verwenden, entwickelt sich weiter. Früher3 wurden zunächst Tabak- und Mentholaromen genutzt und erst dann zu fruchtigen Aromen übergegangen. Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Übergang heutzutage eher direkt zu fruchtigen Geschmacksrichtungen erfolgt. So hat sich der Erstkauf dieser Aromen in den USA zwischen 2011 und 2016 fast verdoppelt, der von Tabak- und Mentholaromen hingegen halbiert4.

 

Für welche Geschmacksrichtungen sich Umsteiger von klassischen Tabakprodukten vorzugsweise entscheiden, variiert zwar mit der Zeit. Durchweg erkennbar bleibt jedoch, dass sie eine wichtige Rolle dabei spielen, dass erwachsene Raucherinnen und Raucher nicht nur auf NGP umsteigen, sondern auch bei diesen bleiben und zufrieden damit sind.

 

So spricht eine Studie aus den USA von 2021 dafür, dass die Verwendung von E-Zigaretten mit Frucht- und anderen Aromen positiv mit dem Ausstieg aus dem Rauchen assoziiert ist5. Und auch eine weitere Studie von 2022 kommt zu dem Schluss: "Diejenigen, die E-Zigaretten mit Aromen, insbesondere mit Menthol- oder Minzgeschmack, verwenden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören."6

 

Drehtür statt Gateway? Aromenverbot als Eigentor

Im Umkehrschluss spricht vieles dafür, dass eine Einschränkung der verfügbaren Aromen die Attraktivität von E-Zigaretten – und damit ihre Wirksamkeit als Mittel zur Verringerung des Tabakkonsums – wahrscheinlich senken würde.

 

Wir befürchten, dass Forderungen nach einem umfassenden Verbot aller Aromen in E-Liquids außer dem von Tabak die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass sich Nutzerinnen und Nutzer auf dem Schwarzmarkt mit ihren bevorzugten Aromen versorgen werden. Dies konnte unter anderem bereits in Australien und im US-Bundesstaat Kalifornien beobachtet werden, wo solche Aromenverbote schon in Kraft sind.

 

Zwar deuten derzeitige Erkenntnisse7 nicht darauf hin, dass die Nutzung von E-Zigaretten einen Einstieg in das klassische Rauchen darstellt.

Ein Verbot von Aromen mit Ausnahme von Tabakaroma könnte unbeabsichtigt jedoch einen gegenläufigen „Gateway-Effekt“ kreieren: wenn auch E-Zigaretten nur noch nach Tabak schmecken, warum dann nicht gleich (wieder) richtigen Tabak rauchen.

 

Unnötig zu betonen, dass dies eindeutig ein Eigentor für die öffentliche Gesundheit wäre.

 

 

Das Beispiel Quebec:

Dass ein solches Szenario nicht unwahrscheinlich ist, dafür sprechen ganz aktuelle Umfragedaten aus Kanada. Das dort 2023 in der Provinz Quebec eingeführte Aromenverbot für E-Zigaretten hat demnach 36 % der Nutzerinnen und Nutzer wieder zur klassischen Tabakzigarette zurückwechseln lassen.8 Dieselbe Umfrage hat außerdem gezeigt, dass rund ein Drittel der Befragten im Alter von 16 bis 24 Jahren auch nach Einführung des Aromenverbots weiterhin E-Zigaretten nutzen (30 %). Viele scheinen ihre aromatisierten Liquids seither aus illegalen Quellen zu beziehen, mit unkalkulierbaren Risiken für Jugend- und Verbraucherschutz.

 

 

Jugendschutz hat oberste Priorität

Obwohl die Wahlmöglichkeit für erwachsene Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig ist, handeln leider nicht alle Hersteller und Einzelhändler verantwortungsbewusst. Unangemessene Aromen, Geschmacksbezeichnungen, Verpackungen, Werbung und Produktvarianten haben verständlicherweise zu gesellschaftlichen Bedenken in Bezug auf die E-Zigarette geführt, speziell hinsichtlich einer möglichen Attraktivität für Minderjährige.

 

Wir teilen diese Bedenken ausdrücklich. Deshalb setzen wir uns als verantwortungsbewusster Hersteller seit Langem für die Förderung einer verantwortungsvollen Entwicklung und Vermarktung von E-Zigaretten und für eine konsequente Kontrolle und Durchsetzung bestehender Abgabeverbote an Minderjährige ein. Denn die Verwendung dieser neuartigen Produkte durch nicht vorgesehene Zielgruppen wie etwa Jugendliche kann deren Potenzial für die öffentliche Gesundheit ernsthaft untergraben.

 

Regulierung ist Drahtseilakt, aber machbar

Um ein Erfolg für die öffentliche Gesundheit zu werden, muss nicht nur wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass alle NGP weniger schädlich sind als Zigaretten. Diese Produkte müssen auch zufriedenstellend sein, akzeptiert werden und von einer signifikanten Anzahl erwachsener Raucherinnen und Raucher anstelle von Zigaretten verwendet werden. Die Grafik unten bringt diese „Tobacco Harm Reduction-Gleichung“ anschaulich zum Ausdruck.

 

Das zeigt: Die Regulierung von Aromen ist ein Drahtseilakt. Um deren Nutzen für die öffentliche Gesundheit zu maximieren, ist es notwendig, erwachsenen Raucherinnen und Rauchern den Übergang vom Tabak auf verschiedene Weise so attraktiv, einfach und nachhaltig wie möglich zu machen. Gleichzeitig muss die Wahrscheinlichkeit auf ein absolutes Minimum reduziert werden, dass die Vermarktung von Aromen Minderjährige oder Nie-Raucher anlockt. Dieses Ziel ist erreichbar!

 

Imperial Brands – und damit auch Reemtsma in Deutschland – setzt sich seit Langem für eine klare und wirksame NGP-Regulierung ein. Wir sind fest entschlossen, mit unseren neuartigen, potenziell risikoreduzierten Produkten einen sinnvollen Beitrag zur Minderung tabakrauchbedingter Gesundheitsfolgen zu leisten. Dabei suchen wir auch weiterhin den Dialog mit den zuständigen Regulierungsbehörden, der Wissenschaft und allen an diesem wichtigen Thema interessierten Stakeholdern.

 

Noch bis zum Samstag findet in Panama die 10. Conference of the Parties (COP10) des WHO-Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Framework Convention on Tobacco Control/FCTC) statt. Dieses Treffen, an dem rund 180 Staaten bzw. Vertragsparteien teilnehmen, findet alle zwei Jahre statt und hat großen Einfluss auf die künftige Ausrichtung der internationalen Tabakkontrollpolitik und deren Umsetzung. Ziel ist der Schutz vor gesundheitlichen, sozialen und umweltbezogenen Folgen des Tabakkonsums sowie des Passivrauchens.

 

Diese Ziele sind im Grundsatz wichtig für eine Gesellschaft, die als Ganzes nachhaltiger agieren muss. Auch wir leisten bei Reemtsma und im Verbund von Imperial Brands in allen diesen Bereichen konkrete Beiträge, die sich an klaren Zielen orientieren und messbare Ergebnisse liefern.


 
 

Transparenz? Fehlanzeige!

 

Die Eindämmung vor allem von möglichen gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums ist eine gemeinschaftliche Herkulesaufgabe, deren Lösung alle Beteiligten einbeziehen muss. dies ist bei der WHO FCTC COP10 leider nicht der Fall. Stattdessen finden die Beratungen und Verhandlungen in Panama erneut nicht öffentlich unter Ausschluss zahlreicher direkt Betroffener statt, namentlich von Expertinnen und Experten sowie von relevanten Interessenvertretungen, ndie sich wissenschaftlich und/oder mit Blick auf Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die als erwachsene Konsumentinnen und Konsumenten von den COP1ß-Entscheidungen maßgeblich betroffen sein werden, für das Konzept von Tobacco Harm Reduction (THR) einsetzen. Transparente Gesundheitspolitik sieht anders aus!

 

Überhaupt spielt das wissenschaftlich mittlerweile weitgehend anerkannte Public-Health-Potenzial neuartiger Produkte wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer und tabakfreie Nikotinbeutel im Rahmen der COP10 praktisch keine Rolle. Stattdessen liegt der Fokus der WHO auf der Verringerung von Nachfrage und Angebot klassischer Tabakprodukte. Mit Blick auf alles andere gilt: Ungleiches wird gleichbehandelt. 
 
 

Dass diese Position viel zu kurz greift und dem eigentlichen Ziel nicht dienlich ist, haben jüngst Robert Beaglehole und Ruth Bonita von der University of Auckland (Neuseeland) im wissenschaftlichen Fachmagazin The Lancet betont: 

"The critical background papers to COP10 recommend treating nicotine products as equivalent to cigarettes and regulating them in a similar way. This approach is a retrograde step because they are not comparable products in terms of the damage they cause; after all, it is the burning of tobacco that causes harm, not nicotine. […] Reducing cigarette smoking is the most effective way to prevent tobacco-related deaths and tobacco harm reduction is the fastest and fairest way to lower smoking prevalence. WHO needs to embrace these innovations in nicotine delivery."

 

Auch die Thrombose-Initiative e.V. hat sich Mitte Januar dieses Jahres erneut für eine deutlich stärkere Anwendung des Konzepts einer Schadensminderung auch und gerade in Bezug auf das Rauchen ausgesprochen:

"Wie in der Nationalen Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung aufgeführt, ist die Schadensreduzierung eine Säule der Suchtpolitik der Gesundheitsbehörden und darf nicht ausgerechnet beim Thema Rauchen stiefmütterlich behandelt werden. Die Mehrheit der Raucher ist zum Rauchstopp nicht motiviert und daher von gut gemeinten Rauchstoppkampagnen und medizinischen Leitlinien nicht zu erreichen. Um diese Gruppe erfolgreich anzusprechen, ist der ergänzende Ansatz der Schadensreduzierung einer der vielversprechendsten Wege."

 

Ungleiches nicht gleich behandeln!

Ja, auch der Konsum neuartiger Produkte ist nicht harmlos, schon gar nicht gesund! Er ist jedoch deutlich weniger risikobehaftet als das fortgesetzte Rauchen klassischer Tabakzigaretten. Ungleiches kann und darf daher nicht gleich reguliert werden. Stattdessen gilt es, eine risikobasierte Regulierung zu etablieren, die jede Produktkategorie gemäß ihres Risikoprofils bewertet, wissenschaftlicher Evidenz Rechnung trägt und den Schutz der Gesundheit erwachsener Raucherinnen und Raucher nicht gegen den Jugend- und Nichtraucherschutz aufwiegt, sondern beides gleichermaßen in den Fokus nimmt.

Über das Konzept von Tobacco Harm Reduction wird international immer mehr berichtet und diskutiert. Das ist gut. Allerdings ist diese Diskussion – egal ob in der Politik, in den Medien oder in Wissenschaft und Medizin – leider oft noch geprägt von Unwissen, Emotionen und Vorurteilen, statt von objektiver Evidenz und von Fakten. Das ist schlecht. Gerade in Deutschland braucht es noch viel Aufklärungsarbeit, um einer möglichst breiten Öffentlichkeit die Vorteile von Tobacco Harm Reduction als Konzept und die wichtige Rolle neuartiger und potenziell risikoreduzierter Produktkategorien darin zu verdeutlichen. Hierzu leisten wir unseren Beitrag und haben nachgefragt bei Dr. Thomas Nahde, Global Head of Harm Reduction and Engagement bei Imperial Brands.

 

In Bezug auf tabakrauchbedingte Gesundheitsschäden zielt Tobacco Harm Reduction als Konzept auf die Reduktion der Anzahl gerauchter Zigaretten bzw. auf den Umstieg auf alternative Produkte mit potenziell deutlich geringeren gesundheitlichen Risiken ab. Letzten Endes sollen erwachsene Konsumentinnen und Konsumenten dadurch komplett auf den Konsum von Tabak oder Nikotin verzichten können. Für die eigene Gesundheit ist dies stets die beste Alternative.

 

Reemtsma unterstützt diesen Ansatz ausdrücklich. Wir begrüßen, dass immer mehr Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Medizin anerkennen, dass sogenannte neuartige Produkte – zum Beispiel E-Zigaretten als tabakfreie Alternative – eine besondere Rolle bei der Rauchentwöhnung spielen können. Leider bestehen dennoch weiterhin Vorbehalte gegen das Konzept und gegen diese Produkte, die gleichermaßen auf Unkenntnis bzw. auf Missverständnissen beruhen.

 

Hinzu kommt selbst bei medizinischem Fachpersonal ein nach wie vor besorgniserregend hohes Maß an Fehleinschätzungen über die vermeintliche Gesundheitsschädlichkeit von Nikotin. Immerhin: Das medizinische Fachinteresse an mehr Weiterbildung zu Tobacco Harm Reduction ist erfreulich hoch. Beides hat im Juli 2023 eine internationale Befragung von mehr als 15.000 Medizinern aus elf Ländern gezeigt, darunter auch aus Deutschland.

 

Unwissen abbauen und Missverständnisse ausräumen

Als verantwortungsbewusster Hersteller leisten wir seit vielen Jahren unseren Beitrag für mehr Wissen über Tobacco Harm Reduction. Wir tun dies zum einen durch evidenzbasierte Forschung gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen von Imperial Brands Science. Zum anderen fördern und fordern wir auf verschiedenen Wegen einen offenen und progressiven Dialog mit allen interessierten Stakeholdern und zu Gunsten von Millionen erwachsenen Konsumentinnen und Konsumenten.

 

Reemtsma ist seit 1. Mai 2023 offizielles Mitglied im Verband des E-Zigarettenhandels e.V. (VdeH). Mit seinem Beitritt zu Deutschlands ältestem und größtem Branchenverband unterstreicht der Hamburger Hersteller der E-Zigarettenmarke blu sein Bekenntnis, aktiv zur weiteren Akzeptanz neuartiger und potenziell deutlich risikoreduzierter Produktalternativen in Deutschland beizutragen. Damit leistet das zweitgrößte Unternehmen im deutschen Tabakgesamtmarkt einen noch konkreteren Beitrag zu mehr Aufklärung in Deutschland – und damit zur weiteren Förderung des Konzepts einer Minderung tabakrauchbedingter Gesundheitsfolgen (Tobacco Harm Reduction). Dieses gilt es aus Sicht von Reemtsma wissenschaftlich und gesundheitspolitisch in Deutschland noch viel stärker in den Fokus zu nehmen.

 

Als zentraler Teil und weltweit zweitwichtigste Ländergesellschaft von Imperial Brands verfügt Reemtsma über jahrelange fundierte Erfahrung im Bereich der E-Zigaretten. „Unsere Marke blu entstand wesentlich in Zusammenarbeit mit Hon Lik, dem ‚Erfinder‘ der modernen E-Zigarette. Seit ihrem Launch in Deutschland im Jahr 2018 gehören wir mit blu zu den führenden Herstellern geschlossener Pod-Systeme im deutschen Einzelhandel. Zudem sind wir mit blu Bar seit Kurzem auch im hiesigen Markt sogenannter Einweg-E-Zigaretten aktiv. Als einer der größten Hersteller wollen wir den deutschen E-Zigarettenmarkt durch eine konstruktive Verbandsarbeit im VdeH künftig noch aktiver mitgestalten“, sagt Dior Decupper, General Managerin Cluster DACH und Sprecherin des Reemtsma-Vorstands.

 

Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH: „Die E-Zigarette und das Engagement für die Tabakschadensminderung werden immer wichtiger. Wir freuen uns, dass ein so großes und traditionsreiches Unternehmen wie Reemtsma durch eine Mitgliedschaft im VdeH diese Bedeutung einmal mehr unterstreicht. Gemeinsam mit den vielen kleinen und großen Unternehmen im Verband wollen wir für das große gesundheitspolitische Potential der E-Zigarette noch mehr Kräfte bündeln, Expertise ausbauen, Ideen entwickeln und diese auch umsetzen.“